Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Der Lakeland Terrier, das unbekannte Wesen? - oder: So triezt der Hund den Mensch.
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Chiyo
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von Chiyo »

Hallo,

wir hatten mal die unschöne Situtation, daß uns ein Schäferhund entgegen kam. Ich hatte keine Lust, den Weg zurückzugehen. Also habe ich einen kleinen Bogen um ihn rumgemacht, ging so weit weg von ihm auf dem Weg, wie es ging, ohne durchs Feld zu müssen, weil ich nichts zertrampeln wollte (wäre im Wald einfacher). Ich habe demonstrativ meinen Kopf zur Seite gedreht, so daß ich ihn nur noch aus den Augenwinkeln sehen konnte und bin sehr langsam gegangen. Er und Ellis haben sich beschnuppert, wir gingen langsam weiter, er blieb stehen.

Ich war, zugegeben, von der Begegnung auch nicht gerade begeistert und hatte Angst, aber die meisten Hunde sind keine reißenden Bestien, er sah auch nicht danach aus und so hatte ich die Hoffnung, daß der Typ aus Ellis kein Hackfleisch macht. :roll: Ich habe getan, was ich konnte, damit er sich nicht von mir bedroht fühlte und nicht auf die Idee kam, sein Revier verteidigen zu müssen. Das hat funktioniert.

Das würde ich Dir auch raten: Hund nicht provozieren, nicht direkt auf ihn zulaufen, nicht anstarren, im Bogen um ihn rumlaufen, langsam gehen.
Er war doch offensichtlich nur neugierig und nicht aggressiv. Er hat keine Anstalten gemacht anzugreifen, sondern war friedlich. Solange Ruby nicht läufig ist, solltest Du Dir sagen, daß kein Grund besteht, vor ihm Angst zu haben. Unangenehmer wird es natürlich, wenn Ruby läufig ist ... :?
Anbrüllen? Was vor die Füße werfen? Wild gestikulieren?

Es kann schon sein, daß das funktioniert. Es ist sogar wahrscheinlich. Aber wenn nicht, kann es übel werden.
Ich ziehe ganz klar die laß-uns-Freunde-sein-Variante vor (bzw. die "ich will nix von dir, Hund - du willst bestimmt auch nix von mir"-Variante). :ja:
Wild gestikulieren?
solange es keine Spielaufforderung wird. :roll: Ellis und Mieke sehen das üblicherweise so, wenn Leute wild mit den Armen rumfuchteln. :oops:


PS. Er hat doch nur mit manchen Rüden ein Problem, oder? Das betrifft euch einstweilen doch nicht wirklich. :roll:

PPS. Zischlaute mögen Hunde nicht, ein schschschschschsch oder xxxxxxxxxxxxxsssssssss funktioniert ganz gut zum Verjagen. Nicht laut, aber effektiv, viellicht, weil es an Schlangen erinnert. Ich habe es bislang allerdings nur bei Ellis und Mieke angewendet, noch nie bei anderen Hunden. (Aber es funktioniert sogar bei Kater Spencer, wenn er meine Milch klauen will. :mrgreen: )
lilly
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von lilly »

Hallo,

ich werde mir was überlegen müssen. Eigentlich geht dieser Hund ganz vielen Leuten auf die Nerven aber ich möchte jetzt auch nicht diejenige sein, die das Ordnungsamt verständigt. Auf der anderen Seite, bin ich froh gerade aus der Haustür in den Wald zu laufen und sehe nicht ein, warum ich jetzt dieses Gebiet meiden soll nur weil andere Leute keine Lust haben auf ihren Hund aufzupassen. Er ist def. nicht friedlich, am Freitag ist er uns zwar nur nachgelaufen und kam nicht her aber weiß ich ob das immer so sein wird? Das erste Mal hat er ja auch Ruby arg bedrängt und die lässt sich ja gar nix gefallen egal wie groß der Hund ist. Davor hab ich schon Angst, keine Ahnung was ich dann mache. Mit Sicherheit überträgt sich meine Angst auch auf meinen Hund aber ich kann das leider nicht verdrängen in dem Moment.

Frag auch nochmal in der Hundeschule nach und höre mal was da für Tips gegeben werden.

Liebe Grüße,
lilly
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Chiyo
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von Chiyo »

lilly hat geschrieben: Das erste Mal hat er ja auch Ruby arg bedrängt
Du hast geschrieben, daß Du Ruby auf den Arm genommen hast. Trotzdem hat er nicht nach Dir und Ruby geschnappt. Das spricht dafür, daß der Hund harmloser ist als Du denkst. :roll:
Ich glaube schon, daß Deine Angst vor dem Hund das Problem ist und nicht der Hund.

Seine Leute kümmern sich offensichtlich nicht genug um ihn und er geht alleine spazieren. Das war früher auf dem Land nicht unüblich. Aber heutzutage ist Hunden ja so ziemlich alles verboten. :?
lilly hat geschrieben:Frag auch nochmal in der Hundeschule nach und höre mal was da für Tips gegeben werden.
die Frau mit dem Elektroschocker? :shock:
:whiteflag:
Ich glaube, daß jemand, der viel von friedlicher Koexistenz hält, ein besserer Ansprechpartner wäre. :roll: :mrgreen:
Wie schafft man es, eine nette freundliche Beziehung zu dem Hund einzugehen? Oder wenigstens eine neutrale?

Wie kommst Du an dem Hund vorbei, ohne Angst vor ihm zu haben?

Natürlich muß es Dir möglich sein, den Weg zu gehen, den Du gehen möchtest. Ohne Umweg, weil Dir der Hund über den Weg läuft. Ist es nicht drin, langsam in einem kleinen Bogen an ihm vorbeizugehen?

Ist es möglich, ihn freundlich zu begrüßen: "Ah, hallo xy! Auch wieder im Lande! Das ist ja schön, daß ich dich hier treffe!" :?:
Nach allem, was Du schreibst, sehe ich keinen aggressiven bösartigen Hund vor mir.

PS. Du hast seine Menschen ja schon mal angerufen. Rufe sie doch noch mal an und frage sie, wie sie sich das vorstellen. Was sollst Du machen, um ihn loszuwerden? Die Leute werden ihren Hund ja hoffentlich kennen und wissen, wie Du Dich verhalten kannst, damit er Dich und Ruby in Ruhe läßt. Vielleicht läßt er sich mit den richtigen Worten nach Hause schicken.
lilly
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von lilly »

Hallo,

da sind wir wieder :-). Also Tipp von der Hundetrainerin:

- mit der Wasserflasche spritzen oder Wasserspritzpistole.
- Ihm die 10 m Leine vor die Füße pfeffern um klar zu sagen: Stop mein Freund, brauchst gar nicht herkommen bist hier nicht willkommen.
- Brüllen und Armwedeln eher nicht.

Na ja, einen Versuch ist es wert. Die Wasserspritzpistole ist machbar, hab ja immer große Taschen an meiner Jacke.
Ruby sollte ich versuchen hinter mir zu halten, wenn möglich.

Bin mir sicher, ich bekomme noch Gelegenheit das auszuprobieren :shock: Hoffe es zwar nicht, aber ich hab da so ne Ahnung....

Liebe Grüße,
lilly
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orchidee76
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von orchidee76 »

Spritzpistole der Witz ist gut. Wenn ein Hund es auf einen anderen abgesehen hat ,da hilft auch keine Spritzpistole mehr !

Und den Hund hinter sich zu stellen finde ich allerdings auch sehr riskant. Wenn ich mir vorstelle ein Schäferhund steht vor mir und ich würde meinen wilden Jungen (Barney) hinter mich stellen nee ,das wäre ja Selbstmord!
lilly
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von lilly »

Hallo Orchidee,

hast Du auch noch einen Vorschlag oder Erfahrung mit solchen freilaufenden (sorry) KÖTERN?

Lauf jetzt immer durch den Wald und dreh mich permanent um. Ich hab mir auch ein Pfefferspray gekauft, aber eigentlich nur zu meiner Beruhigung dass ich das Ding in der Tasche habe. Glaube nicht, dass ich das anwenden würde zumal das ja auch nur geht wenn der Wind richtig steht und die Hunde nicht aneinanderhängen, sonst trifft man beide.

Liebe Grüße,
lilly
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Chiyo
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von Chiyo »

lilly hat geschrieben: Ich hab mir auch ein Pfefferspray gekauft, aber eigentlich nur zu meiner Beruhigung dass ich das Ding in der Tasche habe.
wenn Dich das Pfefferspray beruhigen und entspannen würde, wäre das ja schon mal sehr gut. :D

Kannst Du nicht versuchen, Deine Einstellung zu dem Hund zu ändern? Er hat Ruby doch klar und eindeutig nichts getan. Er hat Dir nichts getan. Es gibt doch wirklich keinen objektiven Grund dafür, daß Du Dich von ihm bedroht fühlst. Warum hast Du so große Angst vor ihm?
Es ist schade, wenn Du jetzt mit einem miesen Gefühl durch den Wald gehst. Umdrehen ist ja prinzipiell sehr nützlich, das mache ich auch (eher zu selten :( ) - schließlich ist man nirgends vor rasenden Radfahrern sicher. :shock:

Eine Wurfkette könnte vielleicht nützlich sein, um den Hund auf Distanz zu halten. Die Teile sind leicht und man kann sie gut in der Jackentasche dabei haben. Ich glaube, daß es eher gelingt, dem Hund eine Wurfkette vor die Beine zu werfen als die lange Leine. Vor allem dann, wenn Ruby noch an der Leine hängt. :roll:
Ob es damit allerdings wirklich gelingt, den Hund so zu vertreiben, daß er euch dauerhaft in Ruhe läßt? Sicherlich nicht, wenn er in Ruby richtig "verliebt" ist.

Ist es denn wirlich sooooo schlimm, wenn der Hund euch in angemessenem Abstand beim Spaziergang begleitet? Kannst Du Dich nicht davon überzeugen, daß er harmlos ist, jedenfalls zu euch? Das mag ja bei Rüden anders aussehen, aber mit Ruby hat er doch offensichtlich kein Problem. Ein gemeinsamer Spaziergang kann doch auch ganz nett sein, wenigstens halbwegs okay, wenn Du aufhörst, den Hund als Bedrohung und Belästigung zu sehen.
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orchidee76
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von orchidee76 »

Sehe ich ähnlich wie Chiyo.

Am besten wäre es wenn sich die Situation noch einmal wiederholt und du den Hundehalter mal ansprichst.
Und wärend dem sollten der Rüde und Ruby sich beschnuppern. Würde auch nachfragen, welches Wesen der Hund hat und wie er auf Hündinnen reagiert die evtl. zickig werden könnten ?!Ich habe im Laufe der Zeit mir angewöhnt jeden Hundehalter anzusprechen ob sie einen Rüden oder eine Hündin haben. Dementsprechend reagiere ich dann auch. Bei einer Hündin wird die Leine locker gelassen und Barney kann zum beschnuppern hinlaufen.Bei einem Rüden sieht das schon anders aus. Dann bitte ich den Halter seinen Wuff anzuleinen ,oder lasse meinen demonstativ an meiner Seite absitzen und warte.Meistens sehen die Halter es und leinen ihren Wuff dann an.
Es gibt auch Situationen denen ich gezielt aus dem Weg gehe, wenn zb. ein Trupp mit 5-6 Hunden über die Wiese stürmt und der Hundehalter Clan am schwatzen ist. Dann laufe ich lieber einen Umweg das Risiko und evtl.endlos Diskussionen vermeide ich dann lieber. :mrgreen:

Du hast geschrieben das der Hund eigentlich ganz vielen auf die Nerven geht. Was erzählen denn die Leute ?
Geht er gegen andere Rüden ?
Wie alt ist er?
Vielleicht will er auch nur spielen?
Alles Faktoren die man bedenken sollte.
Deshalb je mehr du weisst über die Hunde deiner Umgenung umso entspannter wird die Situation in Zukunft sein. :wink:
lilly
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von lilly »

Hallo,

ok, nochmal ganz kurz, möchte ja nicht als hysterisch gelten. Der Rüde läuft alleine im Wald herum, wiegt schätzungsweise 35 kg und da ist weit und breit kein Herrchen oder Frauchen. Der läuft zu Hause aus dem Garten raus und es merkt nicht mal jemand.
Auch als ich die Leute angerufen habe, haben die nicht mal gewusst wo ihr Hund ist. Erst hieß es, der müsste im Haus sein, dann hieß es der müsste im Garten sein, war er nicht, er war ja hinter uns her. Ich weiß es ist lieb gemeint ich möchte auch nicht hier den Eindruck erwecken panisch in jedem Hund schlechtes zu sehen aber über diesen Hund werden die dollsten Nachrichten verbreitet. Sicher weiß ich, dass er zu Hause schon durch die (geschlossene) Terrassentür gerannt ist, letzte Woche ist genau auf dem Waldweg hinter seinem zu Hause eine Joggerin gebissen worden 2 x, die Frau musste ins Krankenhaus. Angeblich hat er mal einem kleinen Terrier der am Pferd mitlief ein Bein ausgerissen. (Die Story glaub ich übrigens nicht). Egal. Sollte ich ihn nochmals alleine sehen, ist ein Anruf beim Ordnungsamt fällig. Für Ruby und mich hoffe ich, dass wir ungeschoren davon kommen.
Er bedrängt sie arg, sie lässt sich nix gefallen, kein Mensch kann vorhersagen, wie diese Sitution ausgehen wird, Fakt ist: Ruby unterwirft sich nicht. Ich hab das auch in der Hundeschule und die Trainerin sagt mir immer wieder: Pass auf an wen sie gerät.

Na ja, ich besorg mir auf jeden Fall noch was zum vor die Füße pfeffern.
Ein schönes WE,
lilly
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Chiyo
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Re: Auf den Arm nehmen strengstens verboten?

Beitrag von Chiyo »

Hallo,
lilly hat geschrieben:Für Ruby und mich hoffe ich, dass wir ungeschoren davon kommen.
wir waren nicht dabei, sind also ausschließlich auf die Infos von Dir angewiesen und da muß ich sagen, daß ich auch nach erneutem Lesen Deiner Beiträge keinen Anlaß sehe, Dich so zu fürchten.

Was andere Leute erzählen, kann Dir doch völlig schnuppe sein. Erzählt wird viel, wenn der Tag lang ist. Wichtig ist, wie sich der Hund euch gegenüber verhält. Macht er sich steif? Knurrt er? Sind die Rückenhaare aufgestellt? Fletscht er die Zähne?
Was würdest Du von ihm denken, wenn er klein und niedlich wäre? Würde er dann auch bedrohlich wirken?
Wie reagiert Ruby auf ihn? Ist sie angespannt, ängstlich, aggressiv?

Es wäre ungeheuer praktisch, wenn Du den Hund treffen würdest und jemand bei euch wäre, der sich mit Hunden gut auskennt und Körpersprache und Verhalten des Hundes beurteilen könnte. Aber das ist ja wohl leider Wunschdenken. :(
(Ich sehe samstags immer "Hundeprofi". Es ist der helle Wahnsinn, was Martin Rütter alles auffällt, wenn er Hunde beobachtet. So jemanden sollte man immer dabei haben - das wäre genial.)

Du mußt Dir eins klar machen: Du hast Ruby auf den Arm genommen und er hat Dich nicht gebissen. Das ist mehr, als man von vielen Hunden sagen kann und spricht sehr dafür, daß er besser ist als sein Ruf. :roll:


PS. Falls er derjenige war, der die Joggerin gebissen hat, wird seinen Menschen wohl gar nichts anderes übrig bleiben, als den Garten ausbruchsicher einzuzäunen. Sonst gibt´s mächtig großen Ärger. Falls er es war.

PPS. Zur Zeit regnet es ja. Ich habe gelesen, daß ein Automatikregenschirm ein sehr gut geeignetes Instrument zum Verscheuchen eines Hundes ist: Schirm waagrecht nach vorne halten, rasch auf den Hund zugehen und auf den Knopf drücken. :shock: Dann rennt der Hund angeblich davon, so schnell er kann. Ich finde die Idee gut, habe aber leider den Schirm nur beim Einkaufen dabei, nie beim Hundespaziergang. Aber eine Überlegung wärs wert, zumindest in nächster Zeit mit Schirm spazieren zu gehen, bis klar ist, wie es mit dem Hund weitergeht. (Es ist ja möglich, daß die Leute jetzt besser auf ihren Hund aufpassen und er nicht mehr alleine rumstreunt. Ja, ich bin ein Optimist. :D )
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